1.Mannschaft : Spielbericht (2017/2018)
Achtelfinale - 31.10.2017 13:30 Uhr
SV BW Niederpöllnitz | SV 1924 M`bernsdorf | |||
1 | : | 3 | ||
(1 | : | 1) |
Aufstellung
B. Weise (69' A. Lemke) |
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M. Lehmann | T. Winefeld (87' T. Opitz) |
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N. Peters | R. Schöppe | ||
D. Böhme | |||
J. Büchler | M. Perlt (86' P. Rösler) |
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R. KirchgeorgC | P. Herzig | ||
B. Kampe |
Spielstatistik
Tore
Daniel Böhme, Norman Peters, Thomas WinefeldGelbe Karten
Marcel Perlt, Rene Kirchgeorg, Philipp Herzig, Daniel Böhme, Norman Peters, Thomas WinefeldZuschauer
212Torfolge
1:0 (23') | SV BW Niederpöllnitz per Kopfball |
1:1 (25') | Thomas Winefeld per Elfmeter |
1:2 (75') | Daniel Böhme per Weitschuss |
1:3 (81') | Norman Peters |
Spielbericht
FANPERSPEKTIVE: HEIMSPIEL IN PÖLLNITZ
Dienstag - endlich Feiertag - ausschlafen - danke Luther!
Doch schon früh am Morgen, noch vor meinem gut gemeinten 10 Uhr-Wecker, wachte ich komplett schweißgebadet, mit 180er Puls und Zittern am ganzen Körper auf. Die Diagnose war klar und eindeutig – bösartiges Pokalfieber hatte mich über Nacht heimgesucht! Achtelfinale im Kreispokal und dann noch gegen den geliebten Nachbarn aus Niederpöllnitz – da kann das Fußballherz schon mal mit einem durchgehen.
Nachdem die Partie vor einigen Wochen aufgrund flutartiger Zustände im Pöllnitzer Sportforum abgesagt werden musste, versammelten sich beide Mannschaften beim legendären Schwarzbacher Oktoberfest, wo sich vor allem die Müllers als gute Gastgeber präsentierten und eine Maß nach der anderen verteilten. Dafür wollte sich unsere Fortschritt 11 natürlich revanchieren und heute vor allem Keeper Philipp Müller ebenfalls den Einen oder Anderen einschenken. Bereits vor dem Anpfiff wurde deutlich, dass dieses Spiel sicher kein „Normales“ werden würde. Zahlreiche Fans, die zum Teil sogar den Anpfiff aufgrund langer Warteschlangen am Kartenhäuschen verpassten, sorgten für eine Rekordkulisse von 212 Zuschauern! Darunter gesellte sich eine Herde Rüdersdorfer Jungs, die unserer neu gewonnenen Fan-Liebe durch eine einmalige Unterstützung mit Fangesängen und Plakaten im wahrsten Sinne des Wortes neues Feuer verliehen und zusammen mit den vielen mitgereisten Fans aus Münchenbernsdorf Heimspiel-Atmosphäre erzeugten – Riesen-Respekt und Dank dafür an dieser Stelle!
Fußball gespielt wurde dann auch endlich! Sicherlich war das Spiel kein Augenschmaus für Liebhaber gut einstudierter Pep-Guardiola-Tiki-Tika-Spielzüge, da sich beide Mannschaften keinen Zentimeter des saftigen Grüns gönnten. Zum Zählen der Foulspiele des heutigen Tages hätten wohl nicht einmal alle 10 Finger eines jeden Zuschauers im Stadion gereicht. Obwohl sich unsere Mannschaft optische Vorteile erspielte, ließ sich Niederpöllnitz kaum aus ihrer guten taktischen Grundordnung locken und blieb stets durch eigene Standards brandgefährlich. So war es sicherlich kein Zufall, dass die Heimelf durch einen Kopfballtreffer mit 1:0 in Führung ging. Doch die Führung hielt nicht lange – Perlt zündete den Nitro-Turbo, jagte mit fulminantem Tempo über das ganze Feld und war im Strafraum nur noch per Handbremse zu stoppen. Elfmeter – Winefeld verwandelte souverän – 1:1! Einige gelbe Karten später war auch schon Halbzeit. Fußballexperten sprechen da wohl von einem kurzweiligen Spiel, das von seiner Spannung lebt – ich nenn es einfach mega-krass-geilen Derby-Pokal-Fight!
Die zweite Halbzeit begann wie die erste aufgehört hatte, mit Karten. Um ein wenig Farbe ins Spiel zu bringen, zückte der Schiri auch einmal Rot für Niederpöllnitz. Fortan in Überzahl, presste unsere Elf nun auf den Siegtreffer, doch bislang war einfach kein Durchkommen. Die letzte Viertelstunde brach an, als Schöppe Winefeld im Strafraum fand. Haken - „SCHIEß!“ – Haken – „SCHIEß DOCH!“ – Abspiel auf Böhme – „SCHIEß DOCH ENDLICH!“ – Haken – „ALTER, DEIN ERNST??? SCHIEß JETZT!!!“ – Schuss – „TOOOOOORR“ – 2:1! „GEHT DOCH, DEN JUNGS MUSS MAN AUCH ECHT ALLES SAGEN!“ Damit war auch die Moral des Gegners ein wenig gebrochen, die sich wenig später einen folgenschweren Fehlpass leisteten. Mein persönlicher „Man of the Match“ Thomas Winefeld erahnte, uhh sorry, antizipierte den Pass aus dem Mittelfeld, schickte Peters auf die Reise, der allein vor Müller die Nerven behielt und zum 3:1 einschob. „Schießt der Peters ein Tor, singen alle im Chor, ihr habt die schlechteste Abwehr der Welt“ – Gesänge hallten durch das weite Rund. Die Partie war damit entschieden und auch meine innere Anspannung und Aufgeregtheit wich grenzenloser Freude über diesen grandiosen Sieg und dem damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale. Auch einige andere Zuschauer atmeten erleichtert auf, denn wie hätte man seiner Frau/Freundin daheim jetzt noch erklären sollen, dass dieser bescheuerte 22 Mann-rennen-dem-Ball-hinterher-Sport jetzt auch noch eine Verlängerung parat hält. Der Schlusspfiff ertönte und die Mannschaft genoss sichtlich das Bad in der Menge und wird sich nun, mit Selbstvertrauen vollgetankt, auf die nächsten Aufgaben fokussieren.
Ein Feiertrag wird eben erst zum Feiertag, wenn es auch was zu feiern gibt. Den gab es dann zum Abend auch noch in doppelter Hinsicht, denn die Fortschritt-Familie wurde heute um einen Erdenbürger reicher. Lieber Kay, dir und deiner nun erweiterten Familie alles Gute für die Zukunft!
(Felix Steingrüber)
Bericht aus Sicht des Gastgebers:
Echter Pokalfight zwischen Niederpöllnitz und Münchenbernsdorf
Spielbericht von Gerhard Suhr
Um jeden Meter wurde verbissen gekämpft. So entwickelte sich ein echter Pokalfight zwischen Niederpöllnitz und Münchenbernsdorf. Vor einer ordentlichen Pokalkulisse hatte der Unparteiische alle Hände voll zu tun.
Dass diese Münchenbernsdorfer Mannschaft nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem Fußball vergangener Jahre zu tun hat, war von vornherein klar. Selbstbewusst scherzten und herzten die Gäste sich von vor dem Erwärmen, während Niederpöllnitz bereits in der Mannschaftssitzung darüber grübelte, wie man die Ausfälle von Dennler, Skujat und Rohde kompensieren könnte. Diese here Aufgabe kam auf Coach Lukas Müller zu, der heute Geburtstagskind Steffen Rüdiger vertreten musste. Und so rutschten Tim Seidel aus der Zweiten und Jannik Lippold in seinem gerade mal zweiten Spiel in der Männermannschaft in die Anfangsformation. Mit Kurz, Linsel und Lippold im Offensivbereich bewies Müller Mut. Und der wäre fast in der 1. Minute bestraft worden, als ein Freistoß von Böhme auf Weiise per Kopf verlängert wurde und Winefeld -ebenfalls per Kopf – diese Großchance vergibt. Normalerweise macht er solche Dinge im Nachtgewand. Den insgesamt flotten Beginn untermauerte dann nach 5 Minuten Seidel, dessen Schuss allerdings deutlich drüber geht.
Für den neutralen Beobachter entwickelte sich so ein richtiger Pokalfight. Beide schenkten sich nichts und auch nicht Schiri Schubert, der alles andere als einen geruhsamen Nachmittag verlebte, insgesamt 10mal Gelb und einmal Rot zückte und zahlreiche Gespräche mit Ermahnungsinhalt führen musste.
Bernsdorfs Torjäger dann mit der nächsten Großchance, er schiebt den Ball um Zentimeter am Kasten vorbei (13.). Die Gäste robust, zweikampfstark, auch technisch gereift, aber Niederpöllnitz hielt dagegen, obwohl in der Offensive Linsel und Lippold so ihre Probleme im Durchsetzungsvermögen hatten. „Kampfpanzer“ Jan Wanitschka brachte die Blau-Weißen dann etwas überraschend per Kopf in Front (25.). Es war allerdings nun nicht so, dass die Hausherren von Münchenbernsdorf überrannt worden waren, und deshalb ging das 1:0 zunächst auch in Ordnung, weil die Gäste ihre wirklich guten Chancen nicht genutzt hatten. Kaum war der Jubel der unterlegenen Niederpöllnitzer Fans (bei toller Pokalkulisse von 212 Zuschauern) verhallt, da ertönte der Pfiff von Schiri Schubert und der Arm zeigte unmissverständlich auf den Elfmeterpunkt. Wir konnten aus der Ferne die Situation so nicht einschätzen, in der Halbzeit war sie allerdings heißer Diskussionspunkt. Winefeld jedenfalls ließ sich diese Chance nicht entgehen, schickte Müller in die falsche Ecke – 1:1 (27.). 5mal hagelte es bis zur Halbzeit Gelb, weil das Spiel an Qualität nachgelassen, aber an Kampfkraft zu genommen hatte. Energisch an der Grenze zur Karte wurden die Zweikämpfe bestritten und es prasselte des öfteren. Mit „einem Spiel auf Augenhöhe“ (Faneinschätzung) ging es mit einem entsprechendem Ergebnis in die Halbzeit.
Niederpöllnitz gelang es nach Wiederanpfiff zunächst recht gut, Münchenbernsdorf vom eigenen Kasten fern zu halten. Eigene Freistöße, die sich die Mannschaft erkämpft hatte, gingen allerdings drüber (Otto, Kurz). Das hielt so bis zur 59. Minute, da kam nach dem Elfmeter der nächste Knackpunkt. Es war ohnehin eine Frage der Zeit gewesen, bis es irgendjemand mit Rot erwischt. Beim Foul von Theileis zögerte Schubert keine Sekunde und zeigte ihm Rot. Spätestens da war klar, dass die personell besser besetzten Gäste nun mit einem Mann mehr ihre Vorteile ziehen würden können. Noch einmal kam der Gastgeber durch Ottos Außenpfostenschuss in die Nähe eines Torerfolges, dann aber schlug das Pendel zugunsten von Münchenbernsdorf aus. Eine Viertelsunde vor Schluss wird Böhme nicht angegriffen und zieht ab. Der Ball prallt vom linken Innenpfosten ins Tor. Nur wenig später wird Hein bei BW eingewechselt. Seine erste Ballberührung landet in den Beinen von Peters, der davonstürmt und Danke sagt – 1:3 (83.). Das Spiel war entschieden. Schöppe und Winefeld hatten noch beste Gelegenheiten zum 1:4 – aber das wäre dann auch des Guten zu viel gewesen.
Für Pokalfinalist Niederpöllnitz ist nun bereits nach der 3. Runde Schluss. Zeit, sich auf die Meisterschaft zu konzentrieren und dort die notwendigen Punkte zu holen. Das wird schwer genug.